Wednesday, December 17, 2008

Alois Mannichl Feindbild der Neonazis

Polizeidirektor Alois Mannichl Feindbild der Neonazis

Der Passauer FDP-Bundestagsabgeordnete Max Stadler nannte Alois Mannichl einen "Polizeichef, wie man ihn sich nur wünschen kann". Die Unterstützung, die man bei einem derart vorbildlichen Polizeidirektor im Einsatz gegen Rechts erwarten würde, scheint er jedoch nicht immer erhalten zu haben.

Stand: 15.12.2008

Polizeidirektor Alois Mannichl, Polizist steht am Sonntag (14.12.2008) vor dem Haus von Polizeidirektor Mannichl

Personen aus Mannichls Umfeld berichteten dem Bayerischen Rundfunk, dass der 52-Jährige offenbar einen einsamen Kampf gegen die rechte Szene führte. So musste er sich auf eigene Kosten einen Rechtsanwalt nehmen, damit Angriffe gegen ihn von Internet-Seiten der Rechtsextremen genommen wurden. In die gleiche Richtung zielen auch Forderungen der Grünen im Landtag. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause sagte, es müsse geklärt werden, ob der Passauer Polizeichef die nötige Unterstützung seiner Vorgesetzten gehabt habe: "Es kann nicht sein, dass er jetzt zum Helden stilisiert wird und vorher hat man ihn hängen lassen", so Bause.

Schmähungen gegen Mannichl im Internet

Der Passauer Polizeidirektor gilt seit einiger Zeit als Feindbild der Rechtsradikalen. Sie quittierten sein konsequentes Vorgehen mit Schmähungen im Internet. So titelte vor wenigen Wochen die Passauer NPD auf ihrer Homepage: "Polizeidirektor Mannichl belästigt Trauergäste." Was war geschehen? Im Zuge eines "Kriegergedenkens" während des Volkstrauertages am 16. November 2008 hatten Rechtsextreme versucht, einen Kranz niederzulegen. Die Polizei schritt dagegen ein.

Bereits im Juli 2008 war es zu einer Auseinandersetzung gekommen: Mannichl ließ damals einige lokale Neonazi-Größen verhaften, nachdem bei der Beerdigung des 79-jährigen Friedhelm Busse eine Hakenkreuz-Fahne auf dessen Sarg gelegt worden war. Busse gehörte zu den Leit- und Führungsfiguren der deutschen Neonazi-Szene.

Mehr rechte Gewalttaten in der Region

Mannichl wollte nicht zulassen, dass die Region Passau noch mehr zu einem Zentrum rechter Umtriebe wird. 2008 nahm die Zahl der rechten Gewalttaten im Bereich seiner Polizeidirektion stark zu. Daher ging Mannichl bei Aufmärschen von Neonazis konsequent vor - für die rechte Szene offenbar zu erfolgreich.


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